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Brief (Transkript)

Ernst Emmerich an seine Eltern am 30.10.1915 (3.2011.3530)

 

30.10.


.. .. Ich sitze wie ein Fürst in meiner Höhle bei der Azetylentischlampe und gehe alle Stunde mal raus, um zu sehen, was meine Leute geschafft haben. Sie arbeiten allerdings auch wenn ich nicht zusehe, denn wir sind beim Stollenbau u. dabei gehts um die eigene Sicherheit – da fließt die Arbeit munter fort. - Das ist unsere den Franzosen schon bekannte Art, die blutigen Verluste durch Artilleriefeuer auf ein Minimum zu beschränken. Es gehört aber dauernder eiserner Fleiß dazu, der scheint den Franzmännern abzugehen, denn wir haben schon Überläufer gehabt, die als Grund Arbeitsüberlastung angaben, ohne daß jedoch die Arbeit der französischen Stellungen an unsre heranreicht. Von unsrer Stellung könnte man überhaupt Sachen erzählen, die erhebliches Staunen erregen würden; es ist aber besser, ich warte damit noch ein Weilchen. Los ist hier fast nichts; bei Rudi wird wohl mehr Loos sein. Ernst.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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