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Brief (Transkript)

Hellmut Richter an seine Ehefrau am 29.9.1943 (3.2002.7568)

 

den 29. Sept. 1943



Mein liebes Frauchen!

Diesmal hast Du lange auf Post von mir warten müssen, daran mußt Du Dich aber gewöhnen und Dich deshalb nicht ängstigen. Vor 6 Wochen machten wir eine lange Bahnfahrt und wurden dann vom Amerikaner übernommen. Jetzt hören wir aber, daß wir wieder zum Engländer kommen sollen, so kommen wir dann immer erst spät zum schreiben. Post von Dir habe ich noch nicht und rechne auch sobald nicht damit. Das Klima habe ich bisher immer gut vertragen nur die Nächte werden jetzt sehr kalt. Regen hatten wir nur selten. Ich liege mit Werner Pflug in einem kleinen Zelt. Wende Dich an seine Frau in Dessau, Jahnstr. 51 II. Du kannst mit ihr so Manche Gedanken über uns austauschen. Ich bin so viel mit den Gedanken bei Dir und meinen Kindern. Kommt Brigittchen jetzt in eine andere Schule? Du mußt darüber ja ganz allein entscheiden. Uwchen wird auch langsam ein großer Kerl. Geburtstag hat unser Kleiner bald und da will ich ihm schon heute dazu gratulieren um nicht zu spät zu kommen. Wir bekommen ausreichend Verpflegung. Ich bin nur unter Sanitätspersonal (Internierten). Kleine Trupps sind auch schon zur Pflege unserer Verwundeten eingesetzt die bald ausgetauscht werden sollen! Wenn wir Glück haben werden wir mit ausgetauscht, und dann sehe ich Dich bald wieder. Es wäre zu schön ist aber doch möglich!
Ich sehe immer mit großer Zuversicht in die Zukunft!
Dich und meine Kinder küsse ich herzlichst, Dein Hellmut

 

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