Russland, 11.12.43

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Liebe Eltern!

Es wird nun aber doch bald Zeit, daß ich Post von Euch bekomme. Ich möchte gerne wissen woran es liegt, denn auch die anderen Kameraden, die damals mit dem Transport mitkamen, haben noch keine Nachricht von zu Hause. Man darf eben die Hoffnung nicht verlieren.
Heute wurde die hiesige Zivilbevölkerung evakuiert. Es war herzerreissend mit anzusehen, wie die Evakuierten von den Bleibenden Abschied nahmen; es war ein Weinen und Schreien wie bei einer Beerdigung. Einige wurden hierbehalten um für uns zu arbeiten. Für Euch werden ja die Bombenangriffe alles in den Schatten stellen, es ist aber ganz gut einmal zu sehen, wo der Krieg Erbitterung schafft.
Morgen ist schon der 3. Advent; früher der silberne Sonntag. In 14 Tagen ist dann das Fest heran. Nur nicht daran denken. Es ist nur zu hoffen, daß wir Weihnachten noch hier sind und nicht schon vorn in der Stellung.
Nun Schluß für heute mit herzlichen Grüßen und Küssen von

Euerm Lutz.