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Brief (Transkript)

Karl Linder an seine Eltern und Schwestern am 13.04.1918 (3.2009.0497)

 

13.4.18.



Meine Lieben!

Hoffentlich habt Ihr meinen Brief vom 11. erhalten. Es hat sich derweilen nicht viel geändert. Bin noch immer im gleichen Lazarett, aber die Wunde ist bereits geheilt. Komme wahrscheinlich die nächsten Tage in die „Genesende Abteilung“ um noch etwas auszuruhen. Ich denke, daß ich Ende April oder anfangs Mai wieder bei der Truppe bin. Der Schuß war halt leider zu leicht, aber ich darf doch von großem Glück sagen, denn in der Zeit meiner Abwesenheit ist noch viel Schlimmes passiert. Mancher Offizier ist noch gefallen oder schwer verwundet worden. Es heißt auch, dass mein Komp. Führer tot sei. Viele Kameraden sind hier in den Lazaretten. Gestern fand ich auch Ltn. Zimmermann und meinen Stabsarzt, der mich zuerst verband. Zimmermann hat sich beide Hände verbrannt und kann sie vorläufig nicht gebrauchen, wird einige Monate dauern. Er war in Stellung vorn mit anderen Offizieren im Keller einer Farm, die in Brand geschossen wurde und mußte durch\'s Feuer springen um sich zu retten. Werde ihn nachm. wieder besuchen.
Von Pfitzmaier hab ich 100 M entlehnt, gebt sie seinen Eltern zurück. Nächsten Monat kann ich Euch vielleicht wieder eins schicken. Matthes kommt wahrscheinlich nach Deutschland wegen dem kleinen Splitter. Könnt mir ja mal schreiben, wird mir immerhin nachgesandt. Wie geht es Euch? Ist Kathi schon fort, Reti daheim? Mir geht es sehr gut.
Hoffentlich entscheidet sich der Krieg bald!
Herzl. Gruß
Euer Karl.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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