Brief (Transkript)
Paul Rockstroh an seine Ehefrau am 26.03.1917 (3.2011.2334)
26.3.17.
Liebe Grete u. Kinder!
Heute empfing ich Euren Brief vom 23. [...], sowie Packete mit Zigaretten u. Taschentücher, mit Schinken u. etwas Wurst, mit Braunkohl, eines von Bauer mit 20 Zigarren u. eines mit Cognac von Reichenbach. - Mit der Taube habt Ihr ja rechtes Pech gehabt. Es ist aber noch lange kein Beinbruch u. zu ertragen. - Mit der Kriegsanleihe wird jetzt wieder viel Tamtam gemacht. Sogar die Soldaten im Felde sollen Anleihe zeichnen. Wir sind schon mehrere Male aufgefordert worden. Zu diesem Zwecke werden Sparmarken im Betrage von 1, 3 u. 5 Mark ausgegeben. Da soll man nun von seinen C 5.30. auch noch sparen, damit die Kriegsanleihe hochgebracht wird! Bei uns hat diese Anregung verflucht wenig Anklang gefunden. Da mögen sich vor allem die Herren Vorgesetzten beteiligen. Lieber können sie uns Urlaub geben, damit wir zu Hause zeichnen können. Da käme mehr zusammen. - Sonst bin ich noch wohlauf.
Mit herzlichem Gruß
Euer Papa.
Ansicht des Briefes
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