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Brief (Transkript)

Hubert Retz an seine Ehefrau am 15.3.1945 (3.2002.0826)

 

Neuburg, den 15. III 45.



Meine süße kl. Frau!

Soviel ich mich erinnern kann hast Du heute Geburtstag, stimmt’s. Meinen herzlichen Glückwunsch, wann werden wir diesen Tag mal zusammen feiern, hoffentlich mal bald. Dann ehe ich es vergesse, wünsche ich Dir u. Deiner Schwester nebst dem Club ein dem Umständen entsprechendes Osterfest. Ja ja, im vorigen war ich bei Dir. In diesem Jahre werde ich wohl Ostern hier im Krankenbett verbringen müssen, es ist ja schon besser, aber so’n Ischias ist ja langwierig. Ich kann schon aufstehen für ein paar Stunden aber dann bin ich auch vollständig fertig, so schlapp bin ich, bin mal gespannt, wie ich das bei der heutigen Lage beiholen soll. Ja, Liebling, Du bekommst mal einen alten gebrechlichen Mann. Ich denke, daß Du meine Briefe alle erhalten hast. Von Dir habe ich ja eigentlich schon lange nichts mehr gehört, jedoch hoffe ich, daß es Dir Liebes, trotz der fortdauernden Nacht u. Tagangriffe noch gut geht u. Du lebst.
Von zu Hause habe ich auch Post bekommen von meiner Mutter vom 26.II u. von meiner Schwester vom 21. II. Meine Schwester hoffte ja stark, daß sie nicht mehr wegkönnten, da ja alles überfüllt sei u. ich glaube auch selber, daß sie noch zu Hause sind. Post werde dann ja allerdings keine mehr bekommen. Und praktisch ist es ja auch egal, wo sie sind ob sie hier oder da Kohldampf schieben bleibt sich gleich, nur das Eine wünsche ich, daß der Mist nur möglichst bald zu einem guten Ende kommt.
Liebling, sei nun recht herzlich gegrüßt u. alles alles Gute u. einen süßen lb. Kuß u. nochmals das Beste zu Deinem Geburtstag u. für die Feiertage
Dein Hub.

 

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