10.Januar 1944

Meine liebe kleine Lyddi!
Recht herzlichen dank für Deinen lb. Brief v. 20.8.43, u. die Bilder v. Ostern. Ich freue mich, daß es Dir gut geht, u. Du 8 Pfund zugenommen hast. Wir sind augenblicklich in der Zuckerrohrernte, u. es ist noch alles in bester Ordnung. Meine liebe Lyddi, ich freue mich, daß schon zweimal Mutti besucht hast u. ich hoffe, daß Du öfter’s zu ihr fährst. Daß Du nunso allein bist, paßt nicht so recht, u. ich bin in Sorge um Dich, aber mit Hedy kommst Du ja auch ganz gut aus. Mein Liebling, Du hast recht, ich habe damals etwas zu schwarz gesehen, u. ich habe nun alles vergessen. Es ist ja auch mein größter Wunsch, daß wir beide einmal sehr glücklich werden! Auf mich kannst Du Dich verlassen, u. ich verlasse mich voll u. ganz auf dich, mein lieber kleiner Frechdachs!!! Also Kopf hoch, u. mach mir keine Dummheiten. Ja, heiraten können wir nun erst nach dem Kriege, aber da ist nicht schlimm, denn wir sind noch jung, u. haben noch nichts versäumt. Meine Pfeiffe, u. die Zigaretten habe ich nicht mehr, aber das macht nichts, denn die Hauptsache ist, das ich Dich noch habe. Nun, mein Goldschatz, sei recht herzlich gegrüßt, u. heiß geküßt von Deinem gr. Jungen Georg.