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Brief (Transkript)

Heinrich Frosch an Familie am 13.11.1914 (3.2002.9142)

 

Senones, den 13. November 1914.



Liebe Mutter und Geschwister!
Ich will Euch mitteilen, daß ich heute am 13. November das Paket erhalten habe und mich sehr darüber gefreut habe. Zu mir ins Zimmer ist noch der Halfrich[?] Emil gekommen, das ist im Tierarzt sein Bruder. Daß das Paket so lange nicht angekommen ist, war die Schuld weil es von zu Hauße aus nach Karlsruhe an das Paketdepot gekommen ist, wo alle große Pakete zusammen kommen und dann auf einmal abgeschickt werden. Ich habe schon öfters an meine Kameraden geschrieben, aber von keinem bis jetzt Antwort bekommen z. B. an Bächler Johann. Ihr könnt es ihm mitteilen, daß er mir auch einmal schreibt wie es ihm zu Hause geht, man könnte ja gerade meinen die Kerls wären alle gestorben. Die Gretchen ist hoffentlich wieder zu Hause. Ich und der Racharlin[?] August stehen eben miteinander Posten an einer Sägemühle.Wir stehen Posten von Abends bis wieder Abends. Veränderungen gibts bei uns eben keine. Vor einigen Tagen hat ein Landwehrmann von uns nachts im Schützengraben unseren Leutnant ins Gesicht geschossen, indem unser Leutnant und noch zwei Mann die er bei sich hatte die Mützen aufhatten, und der Landwehrmann hatte gedacht es seien Franzosen und schoß darauf los, der Mann wurde aber nicht bestraft. Bis jetzt bin ich noch gesund und munter was ich von Euch auch hoffe.
Gruß könnt Ihr ausrichten an Familie Reinig ich habe Ihnen auch schon geschrieben aber keine Antwort bis jetzt bekommen warscheins ist die Karte nicht angekommen.
Viele Grüße sendet an Euch alle
Heinrich.
Extra Gruß an Familie Mangold.


Herrn Österreicher!
Möchte mal bei Euch anfragen was der Molkereibutter kostet, ebenso was das Mehl kostet, und ob Ich beides von Onolzheim beziehen kann.
V
C
Y
Mit freundlichem Gruß
[…] Mayer
Herrn
Leonhardt Österreicher
in Onolzheim
Abs. Crailzheim
Würthb.

Schwirnostr[?]. № 42
Mutterstraße[?]

 

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