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Brief (Transkript)

Otto Weiß an seine Ehefrau am 2.10.1916 (3.2002.9018)

 

Im Feld, 2. Okt. 16.



Liebes Luisle! Endlich habe ich wieder etwas von Dir erhalten. Deinen Brf vom 28. Bist in Stuttgart[?] gewesen? Was sagt der Dr.?
Sind vergangener Nacht beim Schanzen gewesen, haben einen Laufgraben angefangen. Der Weg zur Arbeitsstätte ist beinahe 1 Std, Arbeitszeit 6 Stund ohne[?] Pause. Der Boden ist naß & sehr schlecht zu bearbeiten, dazu ist es zeitweise sehr finster, so daß man kaum etwas sehen kann. Es werden vorne fast fortwährend Leuchtkugeln geschossen, man hat da das Feuerwerk vollständig umsonst, es sind oft 3-4 zu gleichen Zeit zu sehen, aber wenn sie wieder erloschen sind, sieht man gar nichts mehr. Die franz. Artillerie schoß eine zeitlang lebhaft, aber nach einer andern Richtung, als wo wir waren. Geschlafen haben habe ich gut, bis es Tag war, es war nicht gar zu lang
Zu Mittag gabs Kohlgemüse, die Kartoffeln dazu mußen einige von uns vorher auf dem Feld zusammen suchen. Wir sind hier in unserem Stall zusammengepfercht, wie die Filzläuse. Es sind heute auch noch 14 Preußen hereingekommen zu uns. Nun man wirds auch noch 4 Tage aushalten, wenn nicht egal. Wenn man aber nicht den Kopf unter dem Arm bringt, ist man meist[?] krank. Hoffentlich kommt die übrige Post auch bis morgen früh.
Von Lohmiller habe ich heute auch wieder einen Brf erhalten. Er schreibt seine Schwester macht ihm Sorge. Die Kost sei schlecht. Er sei wirklich als Schreiber auf dem Dienstzimmer.
Herzl. Grüße v. Deinem Otto.
Grüße an die Kinder u. Eltern

 

 



Ansicht des Briefes

 

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