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Brief (Transkript)

Hans-Joachim S. an seine Frau am 21.07.1941 (3.2002.1214)

 

Witebsk, den 21. 7. 41



Mein einziges geliebtes E.!

Auf halben Wege Moskau - in Witebsk. Alles wird täglich schwieriger. Stadt von 160000 Menschen, ein Flammenmeer. Russe brennt alles ab, denkt, uns schaden zu können. Mordet sich dadurch selbst. Armut unbeschreiblich - „Sowjet - Paradies“ - der reinste Hohn. Straßen unvorstellbar - 120 km - 48 Std.. Alle Brunnen verseucht bzw. leer. Wasserleitungen - Brücken - alles zerstört. Dadurch wird Vormarsch immer schwerer.
Trotzdem ganz gute Stimmung. Erlebnisse ungeheuer - gestern loderte Brand von neuem auf um Sowjet - Bombern Ziel zu geben. Heute 300 als Vergeltung erschossen. Junkers brausen unverdrossen zur Front um Muni zu bringen. -
Stalin - Linie bei Polozk durchfahren, knietiefer Morast. Deutsche Tanks auf Tellermienen - flogen wie Spielzeug in Luft. Viele, viele deutsche Gräber. Schlimmer wie Frankreich. Alles noch nie dagewesen.

Was werdet Ihr tun?!
Seit 11 Tagen keine Post mehr.
Hoffe , dass alles gesund ist.
Euer Euch liebender Vati

Nächstes Ziel Welish – Smolensk

 

 



Ansicht des Briefes

 

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