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Brief (Transkript)

Julius Lauth an seine Ehefrau am 29.09.1917 (3.2012.1801)

 

Neuruppin, den 29. Sept. 1917



Liebe Hedwig!
Gestern nachmittag erhielt ich Deinen Brief vom 25/26. Die restlichen 4,60 M Kriegssteuer kannst Du gelegentlich mal mit den andern Steuern bezahlen. Ob Du nun wohl zur Bank gewesen bist und die Caro zu 185 aufgegeben hast? Hoffentlich erreichen sie diesen Kurs, wenn es auch nicht sofort ist. Gestern haben sie wieder angezogen. - Morgen vor 14 Tagen erhielt ich Marias Brief über Mutter. Seitdem habe ich von beiden nichts mehr gehört. Ende voriger Woche habe ich einen Brief an Mutter noch nach Bonn geschrieben. Hoffentlich geht es ihr gut. Sie wird aber noch zu schwach sein zum Schreiben und Maria wird keine Zeit haben. Hast Du von beiden Mal wieder gehört? Die Briefe sind aber jetzt auch wirklich zu lange unterwegs. Es wird hohe Zeit, daß wir zum Ende kommen. Ich glaube immer noch, daß unter der Hand unverbindliche Besprechungen stattfinden, die nicht ganz aussichtslos sind. Sie müssen sich aber bis Weihnachten einig werden, sonst geht es im Frühjahr wieder los. Ich glaube, wenn die Italiener jetzt mal feste einen auf den Hut kriegen – und vielleicht richtet sich dagegen noch mal unsere Offensive – dann würde dort sofort eine allgemeine Revolution ausbrechen. -
Ich denke auch schon an Urlaub im Oktober, vielleicht vom 15. ab 8 Tage. Aber wann willst Du nach Osnabrück? Hoffentlich läßt es sich so verwirklichen. Der Vorsitzende für den Hilfsdienstausschuß ist jetzt wieder da, hoffentlich ist er dann gerade auch da. Die Vers. Abt. hatte ich blos 14 Tage, aber der jetzige Leiter, ein akt. Hauptmann wird wohl bald verabschiedet. Dann werde ich sie wohl wieder bekommen. Es könnte also manches dazwischen kommen, aber wir wollen es nicht hoffen.
30./9
Heute morgen nichts mit der Post. Es ist ein schöner Herbsttag, aber seit 2 Tagen ist es recht kalt geworden. Der Sept. hatte hier fast durchweg sehr schön warme Tage. Wie war es in Düsseldorf? Es freut mich, daß es den Kindern wieder gut geht. Hoffentlich bleibt es so. Ich sähe sie gern mal wieder. Am liebsten würde ich recht bald für immer wieder bei Euch sein.
Aepfel würde ich bekommen.
Für alle Fälle kannst Du es wohl so einrichten, daß am 15. Okt. für mich dort 2 Faltenhemden und Nachthemden bereit liegen. Du kannst ja diesmal ev. entsprechend weniger Wäsche schicken, wenn nicht gerade am 15. Wäsche ist.
Also hoffentlich auf Wiedersehen im Oktober
Dir und den Kindern herzlichste Grüße und Küsse
Dein Julius.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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