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Brief (Transkript)

Julius Lauth an seine Ehefrau am 09.06.1916 (3.2012.1801)

 

A. L. den 9. Juni 1916



Liebe Hedwig!
Die Post hat heute nichts für mich gebracht. Ich will aber doch noch schreiben, damit Du Pfingstmorgen einen Brief von mir hast. Ich wünsche Dir ein frohes Pfingstfest. Freue Dich an unseren Kindern und denke auch ein wenig an Deinen Mann, der so gerne diese Tage mit Euch verleben würde und nun wehmütig und einsam seine Zeit verbringt. Man könnte es noch schlechter haben, damit muß man sich trösten.
Diese Oestreicher. Die Russen machen heute bekannt, daß sie die Festung Luzk wieder genommen und in den letzten Tagen 40000 Gefangene (1000 Offiziere) gemacht hätten. Wenn das richtig ist, scheint die Sache sehr ernst zu sein. Wenn die Deutschen da nur nicht wieder nachhelfen müssen.
Hier ist es jetzt still geworden. Die Hälfte der Leute ist auf Urlaub. Im Kasino sind nur wenig Offiziere. Das hat ja seine Vorzüge, aber es stimmt auch doppelt wehmütig. Wenn Essen doch nicht so weit läge, daß sich eine Fahrt für 2 Tage lohnte. Oder wenn Du mit den Kindern kommen könntest. Aber das geht leider nicht, noch dazu bei der jetzigen Schwierigkeit der Verpflegung. Hoffen wir, daß unsere sehnsüchtigen Wünsche sich erfüllen.
In Liebe umarmt Dich und die Kinder
Dein Julius.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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