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Brief (Transkript)

Julius Lauth an seine Ehefrau am 29.12.1914 (3.2012.1801)

 

Tuchel, den 29. Dez. 1914



Liebe Hedwig!
Gestern abend erhielt ich Deine Briefe vom 24. u. 27., heute morgen heute morgen zusammen mit den Cigarren aus Osnabrück, über die ich mich sehr gefreut habe, Dein Packet. Ich danke Dir herzlich für Deine Gaben und Deinen lieben Brief. Ich freue mich, daß Du mit Erika das Fest gut verlebt hast und das die helle Freude unseres Kindes Dir den Weihnachtsabend verschönt hat.
In dem Packet fand ich die 3 Faltenhemden und 1 Paar lose Manchetten. Aus meinen letzten Briefen wirst Du ersehen haben, daß ich mich auf Kragen und auf die Wäsche, die ich Dir aus Telgte sandte (1 Nachthemd, 1 Makkohemd, 1 Unterhose etc) und auf 4 dünne Unterhemden gerechnet habe. Hast Du das Wäschepacket aus Telgte und den einen Brief, in dem ich um die Wäsche bat, nicht erhalten? Schicke mir bitte die Sachen, wenn sie gewaschen sind, bald nach hier. (frankiertes 10 […] Packet)
Es wird ja jetzt nicht mehr solange unterwegs sein. Gestern habe ich hier auch einige Sachen zum Waschen gegeben. Heute morgen habe ich ein Packet mit einigen kleinen Sachen für Dich und Erika abgesandt. Hoffentlich kommt es wohlbehalten und recht bald an. Es tut mir leid, daß ich Euch keine größere Freude bereiten kann.
Unser Bataillon bleibt nun einstweilen hier in der Stadt, bis die Wellblechbaracken draußen aufgestellt sind. Von den Russen sind schon einige gestorben, wahrscheinlich Cholera. Dann sitzen wir wohl für einige Zeit hier fest. Es ist zu ärgerlich. Gestern haben unsere Leute auch einige Russen angeschossen.
Mein Pferd ist jetzt wieder gesund. Morgen werde ich mal wieder aufsteigen. Im letzten Brief schreib ich Dir, an die Miete (337,50 M) zu denken und die Bank schriftlich oder mündlich zu ersuchen, diese Summe am 2. Januar an die Westdeutsche zu zahlen.
Hoffentlich erhalte ich nun bald ein freudiges Telegramm. Jetzt wo Frl. Wiestorf da ist, brauchst Du keine Angst mehr zu haben.
Nun lebe wohl liebe Hedwig und sei herzlichst gegrüßt und geküßt mitsamt Erika
von Deinem Julius.
Wegen des Auskommens mache Dir keine Sorge. Es wird schon gehen. Hoffentlich dauert die Sache auch nicht noch mal solange wie schon jetzt.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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