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Brief (Transkript)

Adolf Treber an seine Familie am 12.01.1916 (3.2011.3956)

 

12.1.16.



Mein Lieben, gestern Abend bin ich wieder gut zurückgekommen. Ich brauchte diesmal nicht draußen zu bleiben, während die Komp. schanzte, erwischte unterwegs ein Fuhrwerk u. konnte fahren bis an\'s Haus. Um 9 h war ich schon daheim, Fritzonkel[?] war auch auf. Was besonderes gab\'s diesmal nicht draußen, wenigstens im Abschnitt unseres Regts. Ich hatte mit meinem Zug einen Graben wieder auszubauen u. 2 Verbindungswege fertig zu machen. Das Wetter war ziemlich gut u. das ist für diese Arbeiten viel wert, die Leute sind viel frischer u. eifriger dabei. - Übermorgen soll der König kommen, da gibt\'s wieder Parademarsch. Ich bin mal gespannt, ob ich von ihm grad so wenig sehe wie vom Kronprinzen. Beim Vorbeimarsch muß ich nämlich als Zugführer gradaus schauen, da kann ich nichts sehen u. nacher wird sich keine Gelegenheit bieten.
Wie geht’s bei Euch, noch alles munter?
Mit herzlichen Grüßen Euer Adolf.

[andere Schrift] M.L. Gestern bin ich vom Arzt, durch Zutun, des betreff. Sergeanten, wieder felddienstfähig geschrieben worden, ich solle jeden Tag, bis die Komp. wieder in Stellung geht, in\'s Revier kommen, meine Beine massieren und einreiben lassen, dabei verspüre ich absolut keine Verbesserung in denselben. Ich werde daher keine andere Wahl haben, als mich wieder von Neuem zu melden, will mal sehen, wie es sich weiter gestaltet. Es geht mir auch wie Erwin, das Lachen habe ich verlernt. Wenn man nur an ein Ende sehen könnte, ich glaube es wäre jedem eine Erleichterung, wenn es auch noch Monate dauern würde. Ich grüße Euch Alle recht herzlich, Euer Friedrich

 

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